Sie sind hier: Andacht der Woche  

30/2022
 

Wir haben nämlich gehört, dass einige von euch ein untätiges Leben führen, nicht arbeiten wollen und ihre Zeit nutzlos vertun. Im Namen von Jesus Christus, dem Herrn, appellieren wir an diese Leute und ermahnen sie, dass sie regelmäßig arbeiten und sich ihren eigenen Lebensunterhalt verdienen sollen.

2. Thessalonicher 3,11–12 (Neues Leben Bibel)

Seit meinen jungen Jahren liebe ich den Gesang der Amseln. Sie sind wie fast alle Tiere sehr fleißig und haben immer etwas zu tun. Entweder loben sie mit ihrem Gesang ihren Schöpfer (natürlich behaupten sie damit auch ihr Revier) oder wir entdecken sie am Boden und sie sorgen für sich und ihre Brut. Unauffällig schreiten oder hüpfen sie am Boden dahin, um Regenwürmer zu suchen oder Insekten zu sammeln. Wenn sie singen, dann möglichst auf dem höchsten Punkt ihres Reviers. Es ist, als hätten sie die alte Benediktinerregel verinnerlicht: „Bete und arbeite“, was durchaus auch ein biblisches Motto ist.

Beten ist für Gotteskinder selbstverständlich. Es gibt viele Erfahrungen und Beweggründe, Gott zu loben und ihm zu danken. Sicher ist es mitunter schwierig und manchmal fast ausgeschlossen, Gott im Leiden zu danken. Es ist aber nicht unmöglich. „Was immer auch geschieht, seid dankbar, denn das ist Gottes Wille für euch, die ihr Christus Jesus gehört.“ (1 Ths 5,18 NLB) Paulus erhielt auf seine Frage, warum Gott ihn nicht erhörte, die Antwort:
„Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft vollendet sich in der Schwachheit. Darum will ich mich am allerliebsten rühmen meiner Schwachheit, auf dass die Kraft Christi bei mir wohne.“ (2 Kor 12,9) Darum: Wenn du meinst, deine Gebete finden keine Erhörung, bete dennoch!

Ebenso sind wir aufgefordert, eine gute Arbeitsmoral an den Tag zu legen; so lesen wir es im heutigen Bibeltext. Überhaupt enthält Gottes Wort zahlreiche Ermahnungen zu guten Werken, zur Arbeit und zu einem verantwortungsvollen Umgang mit der Zeit, wie der Thessalonichertext verdeutlicht. Das heißt jedoch nicht, dass wir über unsere Kräfte gehen sollten, denn dann schädigten wir uns als Geschöpfe Gottes. Sondern es geht um eine gesunde und vorbildliche Lebensweise, die Paulus in seinem Brief anmahnt. Darum geben uns die Amseln ein gutes Beispiel: Singen wir dem Herrn und loben ihn und sorgen wir für unsere Bedürfnisse.

Eberhard Schulze

© Advent-Verlag Lüneburg



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