Sie sind hier: Andacht der Woche  

26/2021
 

Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, so werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch geschehen.

Johannes 15,7 (Elberfelder Bibel)

In einer Predigt hörte ich einen Satz, der mich seitdem immer begleitet: „Gott ist immer nur ein Gebet weit von dir entfernt.“ Mir wurde wieder neu bewusst, wie nahe Gott den Menschen ist. Nur ein Gebet weit entfernt! Oft denken wir gar nicht an Gott. Der Alltag mit seiner Arbeit, mit Sorgen und Schmerzen, nimmt uns gefangen. Wir sind viel beschäftigt, fallen am Abend müde ins Bett, um uns am nächsten Tag wieder in der Mühle von Pflichten und Terminen unentbehrlich zu fühlen. Wir schauen mit Genugtuung auf das, was wir geschafft haben. Dabei merken wir kaum, dass wir in der Gefahr stehen, uns selbst mehr zu vertrauen, als Gott. So geht es mir zumindest. Erst wenn etwas schief geht, wenn mich etwas ausbremst, kommt Gott wieder ins Spiel. Dann erinnere ich mich: Gott ist nur ein Gebet weit entfernt!

Im Kontext unseres Eingangstextes erzählt Jesus das Gleichnis vom Weinstock und seinen Reben. Jesus ist darin der Weinstock, wir sind die Reben. Jesus möchte, dass wir, die Reben, in ihm bleiben. „Getrennt von mir könnt ihr nichts tun“, heißt es in Vers 5 (EB). Jesus möchte eine feste, innige Beziehung zu uns. Er möchte, dass wir mit aufrichtigem Herzen zu ihm kommen und ihm sagen, was uns bewegt. Doch kommt mein Gebet auch dort an, wo ich es „hingeschickt“ habe? Meine Erfahrung ist: Ja, es kommt an! Wenn wir auf eine Antwort von ihm warten, brauchen wir oft Geduld. Aber wir können sicher sein, dass unser Gebet gehört wird.

Unser Andachtswort enthält eine Verheißung, die Mut macht: „Und es wird euch geschehen“ (Joh 15,7 EB). Seine Verheißungen dürfen wir für uns in Anspruch nehmen. Wir können Gott vertrauen, denn er hält, was er verspricht! (Ps 33,4) Versuche doch einmal, eine Verheißung in dein Gebet einzubauen. Zum Beispiel so: Herr Jesus, du hast gesagt, dass ich meine Sorgen bei dir abgeben kann. (1 Ptr 5,7)

Wir finden in der Bibel sehr viele Verheißungen, für jeden Tag eine. Für heute lautet sie: „Und es wird euch geschehen“ (Joh 15,7 EB).

Danke, lieber Herr Jesus, dass du nur ein Gebet weit von mir entfernt bist. Ich vertraue dir und deinen Verheißungen, heute und jeden Tag.

Margarete Oswald



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