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19/2021
 

So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.

Matthäus 5,16

Im Gebäude der Feuerwehr in Livermore, Kalifornien brennt seit 1901 nahezu ununterbrochen eine Glühlampe. Sie hat den Weltrekord für die Brenndauer inne und leuchtet auch heute noch. Dies kann man auch über eine Webcam im Internet beobachten (http://www.centennialbulb.org/).

Diese Glühlampe wurde in den 1890er-Jahren von der Shelby Electrics Company in Ohio hergestellt und hatte ursprünglich eine Leistung von 60 Watt; heute leuchtet sie nur noch mit vier Watt. Es handelt sich bei dieser Glühlampe um eine Kohlefadenlampe. Dennis Bernal machte der Feuerwache laut seiner Tochter Zylpha Bernal Beck im Jahr 1901 mit dieser Glühlampe ein Geschenk. Und seitdem brennt diese Lampe dort an der Feuerwache. Mittlerweile gibt es LED-Lichter, die eine ganz andere Leuchtkraft als die klassische Glühbirne entwickeln. Aber das „neuere“ LED-Licht wirkt sicherlich anders als das konventionelle Licht einer Glühbirne oder Neonröhre. Das eine Licht leuchtet heller, wohingegen das andere als wärmer empfunden wird. Heller Schein kann mitunter schon mal unangenehm wirken. Ein etwas „gelberer“ Schein strahlt zwar mehr Wärme aus, ist dafür aber weniger kontrastreich.

Vielleicht können wir darin auch für uns interessante Parallelen finden. Kann es sein, dass unsere Leuchtkraft unterschiedlich wirkt und über die Jahre auch an Wattleistung, an Stärke verliert? Woran kann das liegen? Sind wir verbraucht, ausgelaugt oder ist unsere „Technologie“ einfach veraltet? Doch selbst wenn wir nur noch mit 4 Watt leuchten, so wäre das – umgerechnet in eine neue Technologie – eine ordentliche Leistung und entspräche der Leuchtkraft einer 25-Watt-Glühbirne.

Wie empfinden unsere Mitmenschen unser „Licht“? Ist es warm und angenehm oder eher sehr grell und abschreckend? Sind wir uns stets der Wirkung bewusst, die wir auf unser Umfeld ausüben? Das ist sicherlich nicht immer leicht. Möge der Herr uns auch heute wieder Gelegenheit geben, unser Licht in seinem Sinne einzusetzen!

Thorsten Hentschke



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