Sie sind hier: Andacht der Woche  

11+12/2022
 

Wir alle aber warten auf den neuen Himmel und die neue Erde, die Gott uns zugesagt hat. Wir warten auf diese neue Welt, in der endlich Gerechtigkeit herrscht.

2. Petrus 3,13 (Hoffnung für alle)

Ich bin ein absoluter Musicalfan. Mich beeindruckt sehr, mit welcher Stimmgewalt, welch schauspielerischem Talent sowie einem oft nur kleinen Bühnenbild teilweise reale Geschichten auf die Bühne gezaubert und Menschenherzen berührt werden. Ein lang gehegter Traum wurde wahr, als ich das Musical „Miss Saigon„ in Köln erleben durfte. Ich bin noch immer bewegt von den Stimmen, der Inszenierung, dem Bühnenbild, den Emotionen und der Geschichte.

Die 17-jährige Vietnamesin Kim und der während des Kriegs dort stationierte US-Soldat Chris verlieben sich und wollen ihr Leben miteinander teilen. Er möchte sie mit nach Amerika nehmen, doch plötzlich trennt der Krieg beide auf dramatische Weise. Nach drei Jahren voller Alpträumen und Traurigkeit beginnt Chris in den USA ein neues Leben und heiratet. Kim hofft und wartet jeden Tag, dass Chris zurückkehrt, um sie und ihren gemeinsamen Sohn Tam nach Amerika zu holen. Immer wieder verspricht sie ihm ein besseres Leben, wenn sein Vater kommt und sie beide in eine Welt ohne Hunger und Hass, ins Land voller Möglichkeiten und Träume holt. Als Chris erfährt, dass Kim lebt und beide einen gemeinsamen Sohn haben, beschließt er, sie finanziell zu unterstützen, und fliegt nach Thailand. Kims Herz bricht, als sie erfährt, dass Chris verheiratet ist. Aus Liebe zu Tam bringt sie sich um, damit Chris ihn nun mit nach Amerika nehmen muss.

Liebe ist immer der Beweggrund dafür, wenn Menschen sich für andere opfern und ihr Leben geben. Vermutlich liegt es daran, dass sich Gott, der die Liebe selbst ist, für uns Menschen hingegeben hat. Aus Liebe zu uns, seinen Geschöpfen, seinen Kindern, starb sein Sohn Jesus Christus am Kreuz. So dürfen alle, die an ihn und an seine unfassbare bedingungslose Liebe glauben, einmal ein Leben ohne Traurigkeit und Schmerz in der Ewigkeit verbringen.
Im Musical endet die Dramatik und Tragik mit Kims Tod, doch ich bin froh, dass es damals nicht mit Jesu Tod endete, sondern mit seiner Auferstehung am dritten Tag. Er lebt, damit wir leben können.

Nicole Günther


© Advent-Verlag Lüneburg



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