Sie sind hier: Andacht der Woche  

24/2020
 

Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen, dass sie dich auf den Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest.

Psalm 91,11–12


Das wäre doch zu schön, durch alle Gefahren des Lebens auf Händen getragen zu werden! Wie oft fiel ich als Kind hin und kam mit blutigen Knien nach Hause; und erst kürzlich stolperte ich, als ich die kleine Mauer an unserem Parkplatz hastig hochspringen wollte, um mir den Weg zur Treppe zu sparen. Nein, über die Hindernisse des Lebens hinwegzuschweben und an keinen Stein zu stoßen: Wer wird schon solche Erwartungen an Gott richten? Da muss man schon selbst aufpassen und die Augen offen halten.

Aber halt! Gab es da nicht Augenblicke in meinem Leben, wo ich im Nachhinein spürte: Hier muss ein Engel seine Hand im Spiel gehabt haben, um Schlimmeres zu verhindern und mein Leben zu bewahren?
Da fuhr ich eines Tages friedlich mit dem Fahrrad heimwärts, als sich genau auf meiner Höhe zwei Lastwagen mit Anhängern begegneten. Als Radfahrer hatte man schon damals gegenüber eiligen Lastwagen schlechte Karten. Ich wurde immer weiter an den Bordstein gedrängt, und schließlich riss der Anhänger mit einem Ruck meinen Lenker herum. Aber ich fand mich plötzlich auf dem Fußweg stehend wieder, war nicht einmal hingefallen. Da war keine Schramme an meinem Körper und auch die Kleidung war unbeschädigt. Nur den Lenker an meinem Fahrrad musste ich wieder gerade richten. Das war so eine Situation, in der ich meinen Fuß nicht an einen Stein stieß, und offensichtlich die Engel in der anfangs beschriebenen Weise tätig wurden.

Und das blieb nicht die einzige Gelegenheit, bei der ich Ähnliches erlebte. Darum ist es mehr als eine gute Gewohnheit, Gott vor Antritt einer langen Fahrt und überhaupt an jedem Morgen um Bewahrung vor Unfall und Schaden zu bitten und ihm am Abend zu danken.

Sich an solche überstandenen brenzligen Situationen zu erinnern, ist wie ein Gruß vom Himmel, durch den Gott uns zeigt: „Du bist auf meinem Schirm, ich habe dich nicht vergessen!„
Danke, lieber himmlischer Vater, dass ich mit dir und deinen Engeln rechnen darf!

Johannes Fiedler


© Advent-Verlag Lüneburg


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