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17/2019
 

Lasst es daher nicht an der nötigen Einsicht fehlen, sondern lernt zu verstehen, was der Herr
von euch möchte.

Epheser 5,17 (Neue Genfer Übersetzung)


Luat enier Sidtue an eienr elgnhcsien Uvirsnäiett ist es eagl, in wcheler Rhnfgeeloie die Bstuchbaen in eniem Wrot snid. Das eniizg Whictgie ist, dsas der etrse und der lztete Bstuchbae am rtigeichn Paltz snid. Der Rset knan tatol deiuranchnedr sien und man knan es imemr ncoh onhe Porbelme lseen. Das legit daarn, dsas wir nhcit jeedn Bstuchbaen aeilln lseen, srednon das Wrot als Gzanes.

Ist es nicht erstaunlich? Nur wenige Wörter sind richtig geschrieben, dennoch verstehen wir alles – wenn wir es wollen und uns darum bemühen! Ohne diese Bereitschaft werden wir den Text nicht verstehen.

Ähnlich ist es auch mit dem Wort Gottes. Ohne den Wunsch, es zu verstehen, wird es uns fremd bleiben.

Ohne offen zu sein für das Wirken des Heiligen Geistes bleibt es uns unzugänglich. Jesus wurde nicht müde, die Geheimnisse des Reiches Gottes durch Bilder und Gleichnisse zu erklären. Wer bereit war, zuzuhören, dem erschloss sich das Wort Gottes, der verstand die frohe Botschaft und erkannte Jesu Göttlichkeit. Der Heilige Geist erleuchtete ihn. Die anderen blieben verstockt.

Der Prophet Hesekiel beklagte sich einst bei Gott, dass er seine Botschaften immer wieder durch Gleichnisse vermitteln sollte. „Ach, Herr, mein Gott, sie sagen über mich: ‚Er redet immer nur in Rätseln!‘“ (Hes 21,5 NLB) Hesekiel hatte unwillige Zuhörer. Deshalb verstanden sie nichts. Auch die Jünger fragten Jesus: „Warum erzählst du solche Beispiele?“ Er antwortete: „Ihr versteht die Geheimnisse des Reiches Gottes. Den anderen erkläre ich sie durch Gleichnisse.“ (Mk 4,11)

Seinen schriftgelehrten Widersachern, die nicht hören wollten, was er ihnen zu sagen hatte, erzählte er Gleichnisse, in denen sie sich selbst wiedererkannten (Mt 21,45). Doch bis zuletzt begriffen sie nicht, wer er wirklich war. Lieber hielten sie sich die Ohren zu (Apg 7,57). Um das Wort Gottes zu verstehen, braucht es schon ein wenig Mühe ‒ wie beim „Wortsalat“ oben ‒, aber vor allem die Bereitschaft, dem Rat des Eingangstextes zu folgen: „Lernt zu verstehen, was Gott von euch möchte.“ Durch die Bibel sagt er es uns.

Gerhard Zahalka

© Advent-Verlag Lüneburg


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