Sie sind hier: Andacht der Woche  

42/2018
 

Dann sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde. Denn der vorige Himmel und die vorige Erde waren vergangen, und auch das Meer war nicht mehr da.

Offenbarung 21,1 (Hoffnung für alle)

Heute habe ich einen Strandspaziergang an der Nordsee unternommen. Es war zwar mit 15 Grad nicht sonderlich warm, doch als die Sonne hervorkam, war es herrlich! Ich legte mich in den Sand und hörte dem Rauschen des Meeres zu. Dabei musste ich an obigen Bibeltext denken und daran, dass dieser mich lange Zeit traurig gemacht hat, denn ich liebe das Meer.

Ich mag es, wenn es ganz ruhig und fast spiegelglatt eine unglaubliche Ruhe ausstrahlt oder wenn kleine Wellen leise ans Ufer plätschern. Ich bin aber ebenso hingerissen, wenn sich wild tobend hohe Wellen überschlagen und das Meer seine ganze Kraft zeigt. Ich bin voller Respekt und fasziniert von sämtlichen wunderbaren Lebewesen, die Gott erschaffen und denen er die Tiefen des Meeres als Lebensraum zugewiesen hat. Und ich bin immer wieder überwältigt, wenn ich Filme über die Unterwasserwelt sehe oder selbst schnorcheln gehen kann.

Und nun steht im obigen Bibeltext, dass es das Meer auf der neuen Erde nicht mehr geben soll! Das Meer, das Gott quasi zuerst und so wunderbar geschaffen hat und das zwei Drittel der Erdoberfläche einnimmt? Das Meer, das als Lebensraum auf dieser Erde bisher noch am wenigsten ergründet ist? Nein, ich kann mir nicht vorstellen, dass es dies in einer perfekten Ewigkeit nicht mehr geben soll. Aber genau das sagt doch der Bibeltext, oder?

Letztens fand ich heraus, dass das Meer damals als Bereich der bösen Mächte galt. Die Israeliten gehörten nicht zu den Seefahrern. Somit war das Meer für sie etwas Lebensbedrohliches. In der Offenbarung des Johannes symbolisierte das Meer immer wieder die Behausung widergöttlicher Mächte und stellte damit eine Bedrohung dar. Alles, was aus dem Meer kam, war furchterregend und böse.
In diesem Zusammenhang lässt sich somit auch der Bibeltext ganz anders verstehen, denn das Böse wird es auf der neuen Erde nicht mehr geben, und damit kann ich sehr gut leben. Gott schaltet also alles aus, was Welt und Menschenleben bedroht. Welch eine wundervolle Zukunft: Es gibt keine Angst, keine Bedrohungen, keine bösen Mächte mehr. Darauf freue ich mich sehr!

Nicole Günther


© Advent-Verlag Lüneburg


41/2018 | 43/2018