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2009 DEUTSCHLAND UND RELIGIONSFREIHEIT

Deutschland und Religionsfreiheit

Deutschland ist kein Musterbeispiel mehr für Religionsfreiheit

Professor Schirrmacher: Mit dem verpflichtenden Ethikunterricht hat der Berliner Senat eine „atheistische Staatsreligion“ geschaffen.

Leinfelden (kath.net/idea) Deutschland ist dabei, seine Rolle als Musterbeispiel für Religionsfreiheit zu verlieren. Dieser Ansicht ist der Direktor des Internationalen Instituts für Religionsfreiheit der Weltweiten Evangelischen Allianz, der Soziologe und Theologe Professor Thomas Schirrmacher (Bonn). Nach mehr als 60 Jahren völliger Religionsfreiheit müssten Christen mit harten Zeiten rechnen, sagte Schirrmacher beim Jahresfest der „Hilfsaktion Märtyrerkirche“ (Uhldingen am Bodensee) am 28. Juni in Leinfelden bei Stuttgart.

Die bewährte Trennung von Kirche und Staat werde zunehmend in Frage gestellt. Der offensichtlichste Verstoß habe sich in Berlin mit der Einführung eines verpflichtenden Ethik-Unterrichts für alle Schüler ereignet. Die Teilnahme an einem von Glaubensgemeinschaften zu erteilenden Religionsunterricht ist dagegen freiwillig. Mit dieser Regelung habe der Berliner Senat eine „atheistische Staatsreligion“ geschaffen, über deren Inhalte Behörden entschieden und die mit Steuergeldern verbreitet werde.

Dabei maße sich der Senat auch an festzulegen, welche Teile des Christentums für die Allgemeinheit gut seien und was abgelehnt werden müsse. Zur Religionsfreiheit gehöre jedoch das Recht, andere Meinungen zu haben und öffentlich zu vertreten. Schirrmacher stellte Berlin in eine Reihe mit islamisch, buddhistisch oder hinduistisch geprägten Ländern, in denen Regierungen die Auslegung der Mehrheitsreligion bestimmten und Abweichungen nicht duldeten.

Auch auf Bundesebene gebe es zunehmend Versuche, Christen vorzuschreiben, was sie denken dürfen, so Schirrmacher. Dies habe sich bei den Kampagnen gegen das Jugendtreffen Christival im vergangenen Jahr und den Internationalen Kongress für Psychotherapie und Seelsorge im Mai in Marburg gezeigt. Dabei hätten Bundespolitiker wie der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Volker Beck, kräftig mitgemischt.

Aufgrund von Antidiskriminierungs-Gesetzen könne man Schwierigkeiten bekommen, wenn man biblische Aussagen gegen praktizierte Homosexualität zitiere, so Schirrmacher. Nicht auszuschließen sei, dass die katholische Kirche eines Tages zur Anstellung von Priesterinnen gezwungen werde.
Quelle:
http://www.kath.net/detail.php?id=23314

Anmerkung des Homepagebetreibers: In Frankreich wurde bereits ein Pastor vom Gericht verurteilt, weil er nach seinem Gewissen kein homosexuelles Pärchen trauen wollte. Dies verstoße gegen die Antidiskriminierungs-Richtlinien


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